Elektrosensibel- was nun?

Elektrosensibel- was nun?

Elektrosensibel- was nun?

Aktualisiert am 17.10.2024

Was kann ich sofort tun?

| Hochfrequenz

  • WLAN-Router ausschalten | Per Taste am Router oder über PC. (Achtung: Kommt starkes WLAN/ DECT von Nachbarn rein, kann es sein, das keine Besserung eintritt- obwohl das eigene WLAN aus ist. Prüfen: Im Smartphone unter “WLAN on/off“ wird die Anzahl umliegender WLAN-Router zzgl. Empfangsstärke angezeigt.)
  • DECT-Schnurlos Haustelefon: Stecker ziehen | Höchstens eines im “ECO Modus Plus“ nutzen (Strahlt nur bei Gebrauch. Muss manuell eingestellt werden).
  • Smartphone in den Flugmodus schalten | Achten Sie darauf, das auch Bluetooth und WLAN deaktiviert sind.)
  • Keine mobilen Surf-Sticks nutzen | Surfstick für Laptops sind im Grunde wie ein Router- nur viel kleiner und handlicher)
  • Keine Bluetooth-Geräte nutzen | Stereoanlagen, Lautsprecher, Tastaturen, Mäuse und TV Geräte nur über Kabel verwenden.

| Niederfrequenz

  • Keine elektrische Heizdecke
  • Heizung im Wasserbett ausschalten
  • Leselampe ausstecken (-> Batteriebetrieben ist in Ordnung)
  • Abstand zum Radiowecker | Radiowecker erschweren erholsamen Schlaf, da sie einen Transformator und einen Motor enthalten, die ein starkes elektromagnetisches Feld erzeugen. (->Batteriebetrieben ist in Ordnung)
  • Aktive Stromleitungen vermeiden | Stromleiste oder Netzfreischalter installieren
  • Bestenfalls alle Stecker von Geräten aus der Steckdose ziehen (nur bei Gebrauch reinstecken)
  • Keine Induktionskochfelder | (zurück zu Gas oder klassischem Thermoofen)
  • Kein Metallbett– besser ist ein Holzbett

Gewusst? Sobald das Kabel eines Geräts in einer Steckdose steckt, entsteht entlang des Kabels durch die Verbindung ein elektrisches Feld- selbst wenn das Gerät aus ist. Das betrifft auch Verlängerungskabel und Steckdosen. Wird das Gerät nun eingeschalten, erzeugt der Stromfluss durch das Kabel zusätzlich ein Magnetfeld.

Versuchen Sie Elektrosensibilität als eine Art Allergie zu verstehen

Kontakt mit auslösenden Allergenen zu vermeiden, ist der sicherste Weg, allergische Reaktionen und Beschwerden gar nicht erst entstehen zu lassen. So sollten elektrosensible Menschen umgehend Maßnahmen ergreifen, um eine Exposition (insb. gepulste Hochfrequenz) zu vermeiden. Ist dies nicht möglich, sollten Sie die Exposition so weit wie möglich reduzieren (Umzug, Abschirmung). Sofern Sie keine Maßnahmen treffen (können), kann sich eine Übersensibilisierung auf weitere Strahlungsquellen einstellen. Genau aus diesem Grund flüchten schwer Betroffene notgedrungen in funkfreie Gebiete (Wälder, Berge und Dörfer).

Elektrosensible müssen nicht auf Internet und Telefon verzichten:

– Kabelgebundenes Internet (DSL/ LAN)
– Kabelgebundenes Telefonieren

Bewältigungsstrategien

Innere Einstellung und Entspannungsübungen (Stressabbau)

Bewältigungsstrategien sind für Menschen mit Umweltsensibilitäten/ -unverträglichkeiten von entscheidender Bedeutung. 

Möglicherweise haben Sie ihre Arbeitsfähigkeit verloren, sind nicht in der Lage, Kontakte außerhalb ihres Zuhauses zu knüpfen oder sogar Routineaufgaben wie das Einkaufen von Lebensmitteln auszuführen, da durch bestimmte Umwelteinflüsse Symptome ausgelöst werden können. Von wichtiger Bedeutung ist die innere Einstellung. Jeder, der unter einer schwächenden chronischen Krankheit leidet, braucht Zeit, um über den Verlust seines früheren Lebens zu trauern.

Die Isolierung ist oft einer der schwierigsten Aspekte bei Umweltempfindlichkeiten/ -unverträglichkeiten. Familie und Freunde verstehen möglicherweise nicht, was der Betroffene durchmacht. Dieses Unverständnis kann verstärkt werden, wenn die Krankheit als nicht „echt“ eingestuft wird. In einigen Fällen können Familie und Freunde trotz Aufklärung leider nicht unterstützend wirken. Es ist dann vielleicht ratsam, den Kontakt mit diesen Personen so gering wie möglich zu halten oder zu unterbinden. Auf der anderen Seite kann der Aufbau einer Gemeinschaft von Menschen, die verstehen und sich um Sie kümmern, gut investierte Energie sein. Es kann hilfreich sein, über eine Selbsthilfegruppe mit anderen Betroffenen in Kontakt zu treten. Wenn Sie Ihr Zuhause nicht verlassen, keinen erträglichen Treffpunkt finden, können Sie sich auch über Telefon, Internet oder Email mit anderen Personen vernetzen.

7 Erste Schritte

Sieben Tipps zur Reduzierung von Strahlung

1 | Funkarmen Aufenthaltsort aufsuchen

Suchen Sie nach Möglichkeit einen Funkarmen Ort auf. Je länger Sie an einem belasteten Ort bleiben, um so empfindlicher werden sie auf weitere Strahlungsquellen. Prävention und sofortiger Stopp der Einwirkung muss an erster Stelle stehen. Hierbei bleibt vielen Betroffenen oft nichts anderes übrig, als Wohnungen und Arbeitsstellen aufzugeben, sofern sie sich dort nicht mehr aufhalten können. Das führt dazu, das viele Elektrosensible von nun an behelfsmäßige Unterkünfte aufsuchen oder gar im freien verbleiben/ in Autos übernachten. Schwer Betroffene sind gezwungen, sich gänzlich in funkfreie Gebiete (Wälder/ Natur) zurück zu ziehen.

2 | Schneller Schutz: Rettungsdecke oder Mylar-Folie

Rettungsdecke Gold/ Silber

Als erster und schneller Schutz für den Körper und zur Wandabschirmung kann eine Rettungsdecke dienen. Sie schützt mehr oder weniger effektiv vor Strahlungseinwirkung. Sie sind sehr großflächig, leicht und mehrmals nutzbar. Unangenehm kann das metallische Knistern sein, was störend beim Schlaf ist. Es kann helfen, ein Gestell um den Schlafplatz zu errichten und die Rettungsdecken daran anzubringen. Geht die Strahlung sehr auf den Kopfbereich, kann es hilfreich sein, einen Teil der Decke abzutrennen/ anzupassen und über den Kopf zu legen, Gesicht kann frei bleiben. Da Alu reflektiert, wäre es ideal, die silberne Seite zur Strahlenquelle zu wenden.

3 | Messgerät

Messen Sie die Höhe der Belastung in Ihrer Umgebung

Kaufen Sie ein eigenes Messgerät, mieten Sie es oder beauftragen Sie einen Berater. Wenn das finanziell nicht stemmbar ist, sind gebrauchte Messgeräte eine Option. Da einige Baubiologen Messgeräte verkaufen, kann dort eine Ratenzahlung angefragt werden. Ideal ist ein kleines und auf lautlos einstellbares Messgerät- was für die Wohnungssuche oder den Arbeitsplatz ideal ist (unauffälliges messen). Ein Messgerät ist DIE Voraussetzung, um überhaupt strahlungsarme Gegenden zur Erholung aufsuchen zu können.

Das Messgerät werden Sie in Zukunft öfter benötigen- sei es zur Abschirmung oder auch zur Wohnungssuche. Mit einem Messgerät können Sie Strahlungsquellen ausfindig machen. Sie können erkennen, an welcher Seite abgeschirmt werden muss bzw. wo die meiste Strahlung rein kommt und ob sich an Absprachen gehalten wird. Sie können ebenfalls am Messgerät erkennen, ob die Strahlung gepulst ist- was besonders für Personen wichtig ist, die auf WLAN und DECT reagieren.

4 | Abschirmen

Nach der Identifizierung von Strahlungsquellen, die nicht reduziert werden können, erfolgt die Abschirmung mit technischen Mitteln, um Strahlenschäden zu reduzieren. 

Sofern die Strahlungsquellen bekannt sind, können gezielt Maßnahmen ergriffen werden (Geräte deaktivieren, größere Entfernung oder Abschirmung). Abschirmmaterialien sind u. a.: Abschirmfarbe (es gelten Sicherheitsvorkehrungen! Vermieter muss zustimmen, Erdung muss fachmännisch durchgeführt werden), strahlenblockierende Tapeten, Abschirmkleidung, Vorhänge, Gitter, Fensteraufkleber und mehr. *Für die professionelle Unterstützung bei der Messung und Analyse sollten sie einen Baubiologen hinzuziehen. 

5 | Kontakt zu anderen Betroffenen, Ärzten und Vereinen

Nehmen Sie Kontakt zu anderen Betroffenen oder Hilfestellen auf (Vereine/ Ärzte). Auch das nahe Umfeld (Familie, Freunde etc.) sollte einbezogen werden- vielleicht können vorläufige Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden. Manchmal ist nur eine Verringerung der Strahlung schon ausreichend. Über die Jahre wird man erkennen, wo man sich aufhalten kann, auf was man genau reagiert und wie man sich schützen kann.

6 | Informationen zum Thema

Studium und Erwerb von Wissen über elektromagnetische Strahlung

Sammeln Sie Informationen über das Thema. Selbstbildung ist die Grundlage, auf der alles weitere folgen kann. Wer viel weiß, kann sich besser schützen und aufklären. Auch ist es Hilfreich mit dem Thema in irgendeiner Form an die Öffentlichkeit zu gehen. Noch ist die künstliche, menschengemachte Umwelterkrankung nicht ausreichend bekannt. Viele Elektrosensible engagieren sich, um das Problem öffentlich zu machen. Das beinhaltet z.B.:

  • Interviews in den Medien (TV/ Zeitung/ Zeitschriften)
  • Buch verfassen (bei Amazon digital auch ohne Verleger möglich)
  • Website erstellen (zur Aufklärung. WordPress.com ist kostenfrei)
  • Veranstaltungen und/ oder Demonstrationen besuchen/ planen
  • Auf Plattformen wie Youtube, Facebook etc. berichten
  • In Vereine und/ oder Bürgerinitiativen beitreten
  • An Politik und Ämter schreiben
  • Petitionen unterzeichnen und einreichen

7 | Körper und Geist stärken

Nach der Reduzierung der Exposition, die zu einer anfänglichen Verbesserung führt, wird empfohlen, den Körper zu stärken. Persönliche Genesungswege sind von Person zu Person unterschiedlich. Diese Empfehlungen ersetzen jedoch keinen Arztbesuch.

10 Tipps

  • Natürliche und hochwertige Ernährung | Reduzierung von Zucker, Gluten, verarbeiteten Lebensmitteln und Alkohol
  • Nährstoffanreicherung (Nur bei Defiziten. Keine Nahrungsergänzungsmittel ohne Tests und professionelle Überwachung einnehmen.)
  • Hohe Menge an Antioxidantien und Mineralien
  • Hochwertige Vitamine (D+ K essentiell für die Kalziumaufnahme)- Bioaktiv
  • Omega-3-Fettsäuren+ Melatonin (Schlafhormon)
  • Stressabbau und Entspannung
  • Erdung | Barfuß auf dem Boden laufen/ Aufenthalt in der Natur
  • Künstliches blaues/ weißes Licht vermeiden
  • Akupunktur, Meditation und Chi Kong (Alternative Behandlungen). Sehr wohltuend ist heißes Schröpfen.
  • Positives Denken und Sinnfindung | Entwicklung einer Perspektive, Aufbau von Wiederherstellungsmaßnahmen nach jeder Exposition

Begrenzung der Exposition

23 Tipps

  • Schalten Sie drahtlose Netzwerke (z. B. WLAN) aus und verwenden Sie Kabel
  • Bitten Sie Nachbarn, ihre drahtlosen Netzwerke bei Nicht-Gebrauch auszuschalten- insbesondere Nachts (bieten Sie Wlan-Abschirmhüllen an, damit diese weiter surfen können, aber die Belastung stark minimiert ist)
  • Lassen Sie ein Handy nicht in der Nähe des Schlafplatzes eingeschaltet
  • Entfernen Sie schnurlose DECT-Telefone bzw. verwenden sie nur strahlungsarme (ECO/ ECO PLUS Modus)
  • Beschränken Sie Ihre Handynutzung auf ein Minimum
  • Wenn Sie mit dem Handy telefonieren, Lautsprecher nutzen (vom Kopf entfernt halten)
  • Verwenden Sie beim Sprechen ein Airtube-Headset (emv-plus.com)
  • Tragen Sie Ihr Handy nicht am Körper
  • Geben Sie Ihrem Kind kein Handy (außer in Notfällen). Kinder haben dünnere Schädel und die Strahlung dringt tief in ihr Gehirn ein.
  • Verwenden Sie das Handy nicht im Auto. Das Auto fungiert als Faraday-Käfig, der die Strahlung im Auto einfängt und somit erhöht.
  • Schalten Sie die Internetverbindung auf Ihrem Smartphone aus (Flugmodus) | Smartphones senden ständig HF-Strahlung aus, um nach einem Signal zu suchen bzw. Daten zu senden/ empfangen
  • Platzieren Sie Laptops nicht auf dem Schoß (vom Körper fernhalten) oder nutzen Sie eine abschirmende Decke als Barriere zwischen Laptop und Schoß.
  • Ziehen Sie den Stecker von Haushaltsgeräten aus der Steckdose, wenn Sie diese nicht verwenden (Auch Geräte im Standby-Modus erzeugen elektromagnetische Felder)
  • Schalten Sie den Fernseher komplett aus (kein Standby-Modus)
  • Wenn Sie sich in unmittelbarer Nähe mehrerer Mobilfunkmasten befinden, ziehen Sie an einen anderen Ort.
  • Entfernen Sie die Dimmer, sowie auch Heizdecken
  • Schlafen Sie in einem möglichst stromfreien Schlafzimmer
  • Schlafen Sie auf einem metallfreien Bett (Metall fungiert als Leiter)
  • Verwenden Sie keine Mikrowelle
  • Wechseln Sie von elektronischen Weckern zu batteriebetriebenen
  • Vermeiden Sie es, weniger als 150 Meter von einer Hochspannungsleitung zu wohnen
  • Schlafen Sie nicht, wenn Ihr Kopf weniger als 1 Meter von einer Steckdose entfernt ist.
  • Bevorzugen Sie Glühbirnen gegenüber Energiesparlampen (Fluo-Kompaktlampen) und Neonröhren

Dr. George L. Carlo | Weshalb sollte man das Handy vom Kopf fern halten und die Freisprechanlage oder Kopfhörer nutzen?

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