Elektrosensibel- was nun?

Elektrosensibel- was nun?

Elektrosensibel- was nun?

Aktualisiert am 16.08.2023

Was sie selbst als erstes tun können

  • WLAN-Router ausschalten- per Taste am Router oder über PC. (Achtung: Kommt WLAN/ DECT von Nachbarn im vollem Empfang rein, kann es sein, das keine Besserung eintritt- obwohl das eigene WLAN aus ist. Mit einem Smartphone lässt sich zumindest unter “WLAN on/off“ die Anzahl umliegender WLAN-Router zzgl. Empfangsstärke anzeigen.)
  • DECT-Haustelefon: Stecker ziehen bzw. nur eines im “ECO Modus Plus“ nutzen (muss manuell eingestellt werden)
  • Smartphone in den Flugmodus schalten (darauf achten, das auch Bluetooth und WLAN deaktiviert sind)
  • Keine mobilen Surf-Sticks nutzen! (Im Grunde ist der Surfstick ein Router- nur viel kleiner und und handlicher)
  • Keine Stereoanlagen, Lautsprecher und TV Geräte ohne Kabel
  • Radio ausschalten! Kein Radio laufen lassen.
  • Stecker vom Babyphone ziehn (nutzen meist WLAN/ DECT Standard). (Alternative: Babyphone mit extrem geringer Strahlenbelastung, eigene kabelgebundene Babyphones erstellen oder das Baby bei sich schlafen lassen.)
  • Smart Meter abschirmen (Smart Meter EMF Shield)

Speziell bei Problemen mit Niederfrequenz

  • Keine elektrische Heizdecke. Heizung im Wasserbett ausschalten
  • Leselampe ausstecken (Batteriebetrieben ist in Ordnung)
  • zum Radiowecker Abstand halten. Radiowecker erschweren einen erholsamen Schlaf, da sie einen Transformator und einen Motor enthalten, die ein starkes elektromagnetisches Feld erzeugen. (Batteriebetrieben ist in Ordnung)
  • Aktive Stromleitungen in der Wohnung vermeiden: Stromleiste oder Netzfreischalter installieren
  • Bestenfalls alle Stecker von Geräten aus der Steckdose ziehen (nur bei Gebrauch reinstecken)
  • Induktionskochfelder abschaffen (zurück zu Gas oder klassischem Thermoofen)
  • Nach Möglichkeit kein Metallbett- besser ist ein Holzbett

Gewusst? Bereits wenn das Kabel eines Geräts in einer Steckdose steckt, entsteht durch die Verbindung ein elektrisches Feld entlang des Kabels- selbst wenn das Gerät ausgeschalten ist. Das betrifft auch Verlängerungskabel und Steckdosen. Wird das Gerät nun eingeschalten, erzeugt der Stromfluss durch das Kabel auch ein Magnetfeld.

Versuchen Sie Elektrosensibilität als eine Art Allergie zu verstehen

Kontakt mit auslösenden Allergenen zu vermeiden, ist der sicherste Weg, allergische Reaktionen und Beschwerden gar nicht erst entstehen zu lassen. So sollten elektrosensible Menschen umgehend Maßnahmen ergreifen, um eine Exposition (Hochfrequenz/ Niederfrequenz) zu vermeiden. Ist dies nicht möglich, sollten Sie die Exposition so weit wie möglich reduzieren (Abschirmung). Sofern Sie keine Maßnahmen treffen (können), kann sich eine Übersensibilisierung auf weitere Strahlungsquellen einstellen. Genau aus diesem Grund flüchten schwer Betroffene notgedrungen in funkfreie Gebiete (Wälder/ Berge/ Dörfer).

Elektrosensible müssen nicht auf Internet und Telefon verzichten:

– Kabelgebundenes Internet (DSL/ LAN)
– Kabelgebundenes Telefonieren

Bewältigungsstrategien

Innere Einstellung/ Entspannungsübungen (Stressabbau)

Bewältigungsstrategien sind für Menschen mit Umweltsensibilitäten/ -unverträglichkeiten von entscheidender Bedeutung. 

Möglicherweise haben Sie ihre Arbeitsfähigkeit verloren, sind nicht in der Lage, Kontakte außerhalb ihres Zuhauses zu knüpfen oder sogar Routineaufgaben wie das Einkaufen von Lebensmitteln auszuführen, da durch bestimmte Umwelteinflüsse Symptome ausgelöst werden können. Von wichtiger Bedeutung ist die innere Einstellung. Jeder, der unter einer schwächenden chronischen Krankheit leidet, braucht Zeit, um über den Verlust seines früheren Lebens zu trauern.

Die Isolierung ist oft einer der schwierigsten Aspekte bei Umweltempfindlichkeiten/ -unverträglichkeiten. Familie und Freunde verstehen möglicherweise nicht, was der Betroffene durchmacht. Dieses Unverständnis kann verstärkt werden, wenn die Krankheit als nicht „echt“ eingestuft wird. In einigen Fällen können Familie und Freunde trotz Aufklärung leider nicht unterstützend wirken. Es ist dann vielleicht ratsam, den Kontakt mit diesen Personen so gering wie möglich zu halten oder zu unterbinden. Auf der anderen Seite kann der Aufbau einer Gemeinschaft von Menschen, die verstehen und sich um Sie kümmern, gut investierte Energie sein. Es kann hilfreich sein, über eine Selbsthilfegruppe mit anderen Betroffenen in Kontakt zu treten. Wenn Sie Ihr Zuhause nicht verlassen, keinen erträglichen Treffpunkt finden, können Sie sich auch über Telefon, Internet oder Email mit anderen Personen vernetzen.

7 Erste Schritte

Sieben Tipps zur Reduzierung von Strahlung

1 | Funkarmen Aufenthaltsort aufsuchen

Suchen Sie nach Möglichkeit einen Funkarmen Ort auf. Je länger Sie an einem belasteten Ort bleiben, um so empfindlicher werden sie auf weitere Strahlungsquellen. Prävention und sofortiger Stopp der Einwirkung muss an erster Stelle stehen. Hierbei bleibt vielen Betroffenen oft nichts anderes übrig, als Wohnungen und Arbeitsstellen aufzugeben, sofern sie sich dort nicht mehr aufhalten können. Das führt dazu, das viele Elektrosensible von nun an behelfsmäßige Unterkünfte aufsuchen oder gar im freien verbleiben/ in Autos übernachten. Schwer Betroffene sind gezwungen, sich gänzlich in funkfreie Gebiete (Wälder/ Natur) zurück zu ziehen (Uli Weiner).

2 | Schneller Schutz: Rettungsdecke

Rettungsdecke Gold/ Silber

Sofern noch keine Möglichkeit für einen funkfreien Aufenthalt gegeben ist, kann als erster und billigster Schutz für den Körper und zur Wandabschirmung eine Rettungsdecke empfohlen werden. Diese schützen recht effektiv vor Strahlungseinwirkung. Sie sind sehr günstig, großflächig, super leicht, praktisch und mehrmals nutzbar. Unangenehm kann das metallische Knistern sein, was störend beim Schlaf ist. Es kann helfen, ein Gestell um den Schlafplatz zu errichten und die Rettungsdecken daran anzubringen. Diese sind vielseitig einsetzbar. Geht die Strahlung sehr auf den Kopfbereich, kann es hilfreich sein, einen Teil der Decke abzutrennen/ anzupassen und über den Kopf zu legen, Gesicht kann frei bleiben. Da Alu reflektiert, wäre es ideal, die silberne Seite zur Strahlenquelle zu wenden.

3 | Messgerät

Messen Sie die elektromagnetischen Felder in Ihrer Umgebung

Dazu gibt es drei Möglichkeiten: Kaufen Sie Ihre eigenen Messgeräte, mieten Sie sie oder beauftragen Sie einen Berater. Wenn das finanziell nicht stemmbar ist, dann sind vielleicht gebrauchte Messgeräte eine Lösung. Da einige Baubiologen auch Messgeräte vertreiben, kann auch eine Ratenzahlung angefragt werden. Ideal ist ein kleines und auf lautlos einstellbares Messgerät- wenn dieses für die Wohnungssuche oder den Arbeitsplatz bestimmt ist (unauffälliges messen). Ein Messgerät ist DIE Voraussetzung, um überhaupt strahlungsarme Gegenden zur Erholung aufsuchen zu können. Das Messgerät werden Sie in Zukunft öfter benötigen- sei es zur Abschirmung oder auch zur Wohnungssuche. Mit einem Messgerät können Sie Strahlungsquellen ausfindig machen. Sie können erkennen, an welcher Seite abgeschirmt werden muss bzw. wo die meiste Strahlung rein kommt. Sie können ebenfalls am Messgerät erkennen, ob die Strahlung gepulst ist- was besonders für Personen wichtig ist, die auf WLAN und DECT reagieren.

4 | Abschirmen

Nach der Identifizierung von Strahlungsquellen, die nicht reduziert werden können, erfolgt die Abschirmung mit technischen Mitteln, um Strahlenschäden zu reduzieren. 

Sofern die Strahlungsquellen bekannt sind, können gezielt Maßnahmen ergriffen werden (Geräte deaktivieren, größere Entfernung oder Abschirmung). Abschirmmaterialien sind u. a.: Abschirmfarbe (es gelten Sicherheitsvorkehrungen! Vermieter muss zustimmen, Erdung muss fachmännisch durchgeführt werden), strahlenblockierende Tapeten, Abschirmkleidung, Vorhänge, Gitter, Fensteraufkleber und mehr. *Für die professionelle Unterstützung bei der Messung und Analyse sollten sie einen Baubiologen hinzuziehen. 

5 | Kontakt zu anderen Betroffenen, Ärzten und Vereinen

Nehmen Sie Kontakt zu anderen Betroffenen oder Hilfestellen auf (Vereine/ Ärzte). Auch das nahe Umfeld (Familie, Freunde etc.) sollte einbezogen werden- vielleicht können vorläufige Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden. Manchmal ist nur eine Verringerung der Strahlung schon ausreichend. Über die Jahre wird man erkennen, wo man sich aufhalten kann, auf was man genau reagiert und wie man sich schützen kann.

6 | Informationen zum Thema

Studium und Erwerb von Wissen über elektromagnetische Strahlung

Sammeln Sie Informationen über das Thema. Selbstbildung ist die Grundlage, auf der alle weiteren folgen werden. Wer viel weiß, kann sich besser schützen und aufklären. Auch ist es Hilfreich mit EHS in irgendeiner Form an die Öffentlichkeit zu gehen. Noch ist die Umwelterkrankung nicht ausreichend bekannt. Viele Elektrosensible engagieren sich, um das Problem öffentlich zu machen:

  • Interviews in den Medien (TV/ Zeitung/ Zeitschriften)
  • Buch verfassen (bei Amazon digital ohne Verleger möglich)
  • Website erstellen (zur Aufklärung/ WordPress.com ist kostenfrei)
  • Veranstaltungen/ Demonstrationen besuchen
  • Auf Plattformen wie Youtube, Facebook etc. berichten
  • In Vereinen/ Bürgerinitiativen beitreten
  • Schreiben an Politik und Ämter
  • Petitionen unterzeichnen und einreichen

7 | Körper und Geist stärken

Nach der Reduzierung der Exposition, die zu einer anfänglichen Verbesserung führt, wird empfohlen, den Körper zu stärken. Persönliche Genesungswege sind von Person zu Person unterschiedlich.

  • Einhaltung einer natürlichen und hochwertigen Ernährung. Reduzierung von Zucker, Gluten, verarbeiteten Lebensmitteln und Alkohol
  • Nährstoffanreicherung (Sofern Defizite vorhanden sind. Sie sollten keine Nahrungsergänzungsmittel ohne Tests und professionelle Überwachung einnehmen.)
  • Hohe Menge an Antioxidantien und Mineralien
  • Hochwertige Vitamine (D + K essentiell für die Kalziumaufnahme)- Bioaktiv
  • Omega-3-Fettsäuren+ Melatonin (Schlafhormon)
  • Stressabbau und Entspannung
  • Erdung (Barfuß auf dem Boden) | Aufenthalt in der Natur
  • Vermeiden Sie künstliches blaues/ weißes Licht
  • Alternative Behandlungen: Akupunktur, Meditation, Chi Kong
  • Positives Denken und Sinnfindung. Entwicklung einer Perspektive, Aufbau von Wiederherstellungsmaßnahmen nach jeder Exposition

*Diese Empfehlungen ersetzen keinen Arztbesuch

Begrenzung der Exposition

23 Tipps

  1. Schalten Sie drahtlose Netzwerke (z. B. WLAN) aus und verwenden Sie Kabel
  2. Bitten Sie Nachbarn, ihre drahtlosen Netzwerke bei Nicht-Gebrauch auszuschalten. Insbesondere Nachts (Notfalls schenken Sie ihnen Wlan-Abschirmhüllen, damit diese weiter surfen können, aber die Belastung stark minimiert ist)
  3. Lassen Sie ein Handy niemals in der Nähe des Schlafplatzes eingeschaltet
  4. Entfernen Sie schnurlose DECT-Telefone bzw. verwenden sie nur strahlungsarme (ECO/ ECO PLUS Modus)
  5. Beschränken Sie Ihre Handynutzung auf ein Minimum (bei Nicht-Gebrauch in Flugmodus)
  6. Wenn Sie mit dem Handy telefonieren, Lautsprecher nutzen (vom Kopf entfernt halten)
  7. Verwenden Sie beim Sprechen ein Airtube-Headset (emv-plus.com)
  8. Tragen Sie Ihr Handy niemals am Körper
  9. Geben Sie Ihrem Kind kein Handy (außer in Notfällen). Kinder haben dünnere Schädel und die Strahlung dringt tief in ihr Gehirn ein.
  10. Verwenden Sie Ihr Handy nicht im Auto. Das Auto fungiert als Faraday-Käfig, der die Strahlung im Auto einfängt und somit erhöht.
  11. Schalten Sie die Internetverbindung auf Ihrem Smartphone aus (in den Flugmodus) *Smartphones senden ständig HF-Strahlung aus, um nach einem Signal zu suchen bzw. Daten zu senden/ empfangen
  12. Platzieren Sie Ihren Laptop nicht auf dem Schoß (vom Körper fernhalten)
  13. Ziehen Sie den Stecker von Haushaltsgeräten aus der Steckdose, wenn Sie sie nicht verwenden (Geräte im Standby-Modus erzeugen immer noch ein elektromagnetisches Feld)
  14. Schalten Sie den Fernseher komplett aus (kein Standby-Modus)
  15. Wenn Sie sich in unmittelbarer Nähe mehrerer Mobilfunkmasten befinden, ziehen Sie an einen anderen Ort
  16. Entfernen Sie die Dimmer/ Heizdecken
  17. Schlafen Sie in einem möglichst stromfreien Schlafzimmer
  18. Schlafen Sie auf einem metallfreien Bett (Metall fungiert als Leiter)
  19. Verwenden Sie keine Mikrowelle (Stecker ziehen)
  20. Wechseln Sie von elektronischen Weckern zu batteriebetriebenen
  21. Vermeiden Sie es, weniger als 150 Meter von einer Hochspannungsleitung zu wohnen
  22. Schlafen Sie nicht, wenn Ihr Kopf weniger als 1 Meter von einer Steckdose entfernt ist.
  23. Bevorzugen Sie Glühbirnen gegenüber Energiesparlampen (Fluo-Kompaktlampen) und Neonröhren

Weshalb sollte man das Handy vom Kopf fern halten und die Freisprechanlage oder Kopfhörer nutzen?

Mobilfunkexperte Dr. George L. Carlo

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