EHS- werden diffuse Krankheiten zur neuen Normalität?

Was wäre, wenn es eine Krankheit gäbe, die so schwerwiegend ist, dass sie sich auf alle Bereiche des Lebens auswirken kann und immer mehr Menschen betrifft- während es an Bewusstsein und Ressourcen fehlt, um sie überhaupt zu diagnostizieren? Dies würde bedeuten, dass viele Menschen die Krankheit haben, ohne es zu wissen, und daher unnötig leiden.

Diese Beschreibung passt zur aktuellen Situation der Elektrohypersensibilität (EHS). Aber es gibt Hoffnung, und der 16. Juni (Welttag EHS) markiert dies – teilweise, um die Hoffnung zu verstärken. EHS ist in Schweden, Kanada und den Niederlanden eine anerkannte Funktionsbeeinträchtigung (Behinderung), aber eine der am geringsten anerkannten und am meisten vernachlässigten.

Gleichzeitig nimmt die Zahl der EHS-Betroffenen in der Gesellschaft zu. In Teilen der Welt gibt es jetzt eine Welle des Bewusstseins für EHS, aber noch nicht so sehr in Schweden- was ein (unhaltbares) Paradoxon ist: in bestimmten Ländern wird Pflege und Behandlung angeboten (nicht in Schweden), obwohl die Länder EHS noch nicht (offiziell) anerkannt haben. Gleichzeitig wird Schweden als Vorbild angesehen, aber EHS-Betroffene in Schweden wissen, dass dies meist nur schöne Worte auf einem Stück Papier sind (und in der Praxis nicht funktionieren).

Es gibt zwar EHS-Statistiken, doch fehlt es ihnen an einer einheitlichen globalen Definition und Erfassung. Trotz der schlechten statistischen Bedingungen in Schweden zeigte sich, dass mehr als 300.000 Menschen im Jahr 2007 betroffen waren. Man könnte die Vermutung wagen, dass die Zahl heute mindestens dreimal so hoch ist.

Wir wissen nur eines sicher: Die Dunkelziffer ist riesig. Was besonders problematisch ist, wenn man bedenkt, wie schwerwiegend EHS sein kann.

Die Wahrheit: Alles ist Energie (einschließlich Gedanken und Gefühle)- und Energie ist die stärkste Kraft. Dies gilt auch für umweltschädliche bzw. störende Energie, die potenziell Krankheiten hervorrufen kann und eine treibende Ursache für EHS ist. Andere Faktoren können auch zu EHS beitragen. Untersuchungen haben gezeigt, dass es Zusammenhänge zwischen EHS und MCS (Chemikalienunverträglichkeit) gibt.

Elektrosmog ist ein Umweltschadstoff und das Berufungsgericht für Umweltfragen hat festgestellt, dass Mobilfunkmasten „umweltgefährdende Tätigkeiten“ sind. Es gibt auch viele Gerichtsurteile zu den gesundheitlichen Auswirkungen, aber die Gesetzeslage ist im Vergleich zur Forschung gering:

Seit den 1940er Jahren wurden gesundheitliche Auswirkungen bestätigt, und 1972 erschien eine große Zusammenstellung, die alle Zweifel beseitigt. Seitdem hat sich die Forschung auch mit neuen Arten von Elektrosmog befasst, und der Berg bestätigter (und verschlimmerter) gesundheitlicher Auswirkungen wächst immer weiter.

Ein weiteres unangenehmes Paradoxon ist die Tatsache, dass Smog einer der stärksten Umweltschadstoffe ist, was von den Umweltorganisationen jedoch oft völlig ausgeblendet wird.

Außerdem gilt er laut WHO und Forschung als der am schnellsten wachsende Umweltschadstoff. Der Elektrosmog hat im 21. Jahrhundert extrem zugenommen und steht in engem Zusammenhang mit dem Aufkommen der drahtlosen Kommunikation und der raschen ungeregelten Umwandlung in eine „S.M.A.R.T.“-Gesellschaft.

Was ist zu tun?

Sie können sich nicht nur um Ihre eigene Gesundheit kümmern, sondern auch auf den weltweiten EHS-Tag am 16. Juni und diesen oder andere Artikel aufmerksam machen. Sie können auch eine Veranstaltung mit einer Filmvorführung und anschließender Diskussion durchführen. Folgende beiden EHS-Filme sind auf Festivals in ganz Europa erfolgreich: Electric malady und Remembering Nearfield (international preisgekrönter Animationsfilm). Andernfalls gibt es hier eine Reihe an:

• elektrosensibel-ehs.de/dokumentarfilme | Dokumentationen
• elektrosensibel-ehs.de/videos-und-reportagen | Reportagen/ Videos und
• elektrosensibel-ehs.de/tv-berichte | TV-Berichte

Tendenz: Das Bewusstsein wächst – vielleicht weil die Filme gut ankommen, was wiederum zu noch mehr Bewusstsein, Verständnis und Engagement führt.

Betrachten Sie den EHS-Tag nicht als einen Moment, in dem Sie Ihr Gewissen betäuben (eine winzige Anstrengung, um es dann zu vergessen), sondern als Ausgangspunkt für eine Entwicklung, in der Sie die Situation besser verstehen und das Richtige tun- zu Ihrem eigenen Nutzen und dem der übrigen Welt. Das ist nicht anders, als wenn Sie eine neue Routine in Ihrem täglichen Leben schaffen. vaken.se | eloverkanslig.org